20.09.2022

Mit der Warmwasser-Wärmepumpe Kosten und Ressourcen sparen

Gas- und Stromverbrauch durch Nutzung von Abwärme reduzieren

Steigende Energiepreise sowie der Wunsch vieler Eigenheimbesitzer, die Nutzung fossiler Energien so weit wie möglich herunterzufahren – zwei Argumente, die für den Einsatz einer Warmwasser-Wärmepumpe sprechen. Warmwasser- oder auch Brauchwasser-Wärmepumpen erwärmen das im Haushalt benötigte Wasser besonders effizient, denn sie nutzen die kostenlose Wärmeenergie aus der Umgebungsluft, also meist vom hauseigenen Keller. „Wer aufgrund des aktuellen Energiepreisanstiegs sein zentrales Heizsystem durch regenerative Technik entlasten möchte, für den könnte eine Warmwasser-Wärmepumpe in Frage kommen“, erklärt Andreas Habermehl vom Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) und stellt heraus: „Sie deckt ganzjährig den Bedarf eines Haushalts und gewinnt dabei bis zu 70 Prozent der benötigten Energie aus der in der Raumluft ohnehin vorhandenen Abwärme. Manche Modelle nutzen auch warme Luft aus Nebenräumen oder der Außenluft.“

Doppelter Gewinn: Gratis-Abwärme nutzen und den Keller entfeuchten

Das Funktionsprinzip ist einfach: Die Warmwasser-Wärmepumpe ist im Grunde eine elektrische Heizung, die die Wärme aus der Umgebungsluft nutzt, um das Brauchwasser in einem Speicher auf bis zu 65 Grad zu erwärmen, damit es bei Bedarf zur Verfügung steht. Hierfür benötigt die Wärmepumpe einen Kompressor, Kältemittel, einen Speicher und Strom. Eine Warmwasser-Wärmepumpe wird in der Regel „steckerfertig“ geliefert und muss lediglich an die Wasserleitungen und an Strom angeschlossen werden. Für gewöhnlich benötigt ein Haushalt im Tagesverlauf das warme Wasser eher kurzzeitig, zum Beispiel in den Morgen- oder Abendstunden. Die Entnahme größerer Wassermengen innerhalb eines kurzen Zeitfensters ermöglicht ein integrierter Warmwasserspeicher, der gemäß individuellem Bedarf dimensioniert sein sollte. Üblich sind Speicher mit 200 bis 300 Litern Nenninhalt. Für beengte Platzverhältnisse gibt es auch Splitgeräte, die einen externen Speicher nutzen.

„Man sollte für die Planung und Installation in jedem Falle neben einem Elektrofachbetrieb auch einen Spezialisten aus dem SHK-Bereich zu Rate ziehen“, erklärt Andreas Habermehl und betont dessen Aufgabe: „Für den Stromanschluss muss vom Stromverteiler ein eigener Stromkreis installiert werden, der nur für die Warmwasser-Wärmepumpe zuständig ist. Auch müssen entsprechende Schutzeinrichtungen sowie der Kabelquerschnitt zu den Empfehlungen des Herstellers passen.“ Um den Stromverbrauch so niedrig wie möglich zu halten, ist es wichtig darauf zu achten, ein Modell in der höchstmöglichen Effizienzklasse zu wählen.

Meist wird die kompakte Warmwasser-Wärmepumpe in Kellerräumen aufgestellt, da diese auch in den Wintermonaten eine konstante und relativ hohe Temperatur haben, und zusätzlich durch die Heizung und elektrische Geräte wie Gefrierschrank, Waschmaschine oder Wäschetrockner passiv beheizt werden. Diese Wärme aus der Umgebungsluft wird zum Erwärmen des Wassers genutzt. Dabei profitieren die Bewohner mehrfach: Der Raum, in dem das Gerät steht, wird durch dessen Betrieb um etwa zwei bis vier Grad abgekühlt und gleichzeitig entfeuchtet. In der kühlen, trockenen Luft halten sich Lebensmittel länger und die Wäsche trocknet schneller. Ein weiterer Vorteil ist, dass Warmwasser-Wärmepumpen wartungsarm sind: Die meisten Hersteller empfehlen lediglich alle zwei Jahre eine Überprüfung.

Elektrofachbetriebe beraten zur smarten PV-Kopplung

Eine Warmwasser-Wärmepumpe kann fast mit jeder Heizungsanlage kombiniert werden. Besonders effizient arbeitet sie dann, wenn der Betriebsstrom aus einer eigenen Photovoltaikanlage stammt. Steht ausreichend Strom aus Eigenproduktion zur Verfügung, wird automatisch ein zweiter, höherer Warmwasser-Sollwert aktiviert, um diese Energie zu speichern. Die intelligente Regelung zwischen Wechselrichter und Warmwasser-Wärmepumpe sorgt dafür, dass die Geräte miteinander kommunizieren und man höchst effizient bei der Warmwasserbereitung Energie und Kosten spart. „Auch dabei, das passende Modell oder System mit der besten Wirtschaftlichkeit zu finden, hilft der Elektrofachbetrieb“, so Habermehl. „Nach einer sorgfältigen Bestandsaufnahme vor Ort kann er fundierte Aussagen zu den Kosten und zur jährlichen Ersparnis machen.“

Einen Innungsfachbetrieb in ihrer Nähe finden Interessierte online unter www.elektrobetrieb-finden.de.