Wiederverwerten, effizient haushalten, Lebensdauer verlängern – das sind zentrale Aspekte ökologischen Handelns und der Nachhaltigkeit. „Das gilt auch für Gebäude“, stellt Andreas Habermehl vom Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) fest. „Umfassende Sanierungen machen Immobilien und Wohnungen fit für die Zukunft und sind, was die Nachhaltigkeit betrifft, in den meisten Fällen einem Neubau vorzuziehen.“ Bei Sanierungsvorhaben sollten Bauherrinnen und -herren auf keinen Fall die Elektroinstallation vergessen; alles, was älter als 40 Jahre ist, ist sanierungsbedürftig. „Hier bedeutet Sanieren nicht nur, die Anlage auf den neusten Stand der Technik zu bringen. Sanieren ist in dem Fall auch eine Vorsorge, um die Energieeffizienz im Gebäude langfristig zu verbessern und die Energiekosten so gering wie möglich zu halten. Dafür bedarf es einer sorgfältigen Planung, die auch zukünftige Anforderungen und Wünsche einschließt – damit nicht kurze Zeit später schon die nächste Sanierung fällig wird.“
Vorrausschauend planen
Diese Planung nehmen Sanierungswillige am besten gemeinsam mit einem Innungsfachbetrieb vor: Was soll die Elektroinstallation leisten können? Welche Veränderungen in der Lebenssituation sind absehbar? Soll das Haus über kurz oder lang immer smarter werden? Gibt es Überlegungen, sich ein E-Auto anzuschaffen? Möchte man im Alter noch möglichst lange selbstbestimmt im Haus wohnen und dann gegebenenfalls Systeme für altersgerechtes Wohnen nutzen? All‘ das sollte in die Planung einfließen – denn ist eine Sanierung erst einmal abgeschlossen, sind nachträgliche Umbauten zeit-, ressourcen- und kostenaufwändig. Besonders nachhaltig wird die elektrische Anlage durch den Einbau von leeren Elektroinstallationsrohren, damit auch Jahre später noch unkompliziert zusätzliche Leitungen verlegt werden können, ganz ohne Aufstemmen von Wänden.
„Selten reicht es übrigens aus, nur die augenscheinlich alten Teile einer Installation wie Lichtschalter und Steckdosen auszutauschen“, betont Habermehl. „In älteren Häusern stammt die Elektroanlage aus einer Zeit, in der in einem Haushalt nur ein Bruchteil der heute üblichen elektrischen Geräte in Gebrauch war. Es fehlen Stromkreise und Sicherheitseinrichtungen, Leitungen sind verschlissen. Das macht eine umfassende Sanierung erforderlich.“
Hauskauf: Elektroinstallation auf den Prüfstand stellen
Um bei einem Hauskauf den Sanierungsbedarf der Elektroinstallation festzustellen, bietet sich der sogenannte E-CHECK an. Dabei prüft eine Elektrofachkraft, ob die elektrischen Anlagen und Geräte im Haus den geltenden Normen und Sicherheitsaspekten genügen. Darüber hinaus gibt der E-CHECK Aufschluss über Energieeinsparpotenziale und die Fachkraft berät zu smarten Anwendungen, die das Haus sicherer machen und den Wohnkomfort steigern.
Noch mehr Nachhaltigkeit mit intelligenter Gebäudesteuerung
Eine moderne Elektroinstallation erlaubt es, mit Smart-Home-Komponenten das Haus intelligent zu machen. Mit Blick auf die Nachhaltigkeit bedeutet das: Energie effizienter und sparsamer einsetzen. So spart eine intelligente Heizungssteuerung Heizenergie, automatisierte Rollläden halten im Winter Räume wärmer und im Sommer kühler und Bewegungs- und Präsenzmelder helfen Strom zu sparen, indem sie Licht nur dann einschalten, wenn es wirklich benötigt wird. Die verschiedenen Möglichkeiten im Smart Home zeigt zum Beispiel das virtuelle E-Haus: www.e-haus-online.de.
Alle Sanierungsarbeiten an der Elektroinstallation sollte eine Elektrofachkraft begleiten und vornehmen. Einen Innungsfachbetrieb in der Nähe finden Bauherrinnen und Bauherren online unter www.elektrobetrieb-finden.de.